Seit 2015 werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Fachprogramms „Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien“ Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Verbundform gefördert.
Es werden insbesondere produkt- und anwendungsnahe Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den folgenden Bereichen adressiert:
- Automatisiertes Fahren (hier nicht weiter betrachtet)
- Innovative Fahrzeuge (hier nicht weiter betrachtet)
- Systemtechnologien
Innerhalb des Programms sollen sowohl technologische Lösungsansätze für das Fahrzeug selbst, als auch solche für das Fahrzeug als Bestandteil vernetzter Systeme erarbeitet werden.
Das Programm bildet den Handlungsrahmen für die Förderung von Technologien in diesen Bereichen. Dabei werden vor allem die folgenden Ziele verfolgt:
- Stärkung der Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie unter besonderer Berücksichtigung kleiner und mittelständischer Unternehmen
- Entwicklung neuer Technologien bis hin zum Nachweis der Einsatzfähigkeit (prototypische Erprobung)
- Für die Dauer der Maßnahme 35c des Konjunkturprogramms bildet das Fachprogramm zudem den programmatischen Rahmen für die Unterstützung von Forschung und Entwicklung in zentralen transformationsrelevanten Themenfeldern für Fahrzeuge und Mobilität der Zukunft.
In 2021 wurde das Fachprogramm um die dritte Säule „Systemtechnologien“ ergänzt.
Diese Säule adressiert die gesamte Fahrzeugindustrie. Sie fokussiert auf Forschungs- und Entwicklungsansätze, die das Fahrzeug im Kontext seiner vor- und nachgelagerten bzw. seiner umgebenden Systeme betrachtet. Folgende Themenschwerpunkte werden verfolgt:
Wertschöpfung und digitale Transformation
Digitalisierung und Energiewende erfordern eine Transformation bestehender, langjährig gewachsener Wertschöpfungsstrukturen und -systeme in der Fahrzeugindustrie. Dabei bildet die Integration von Daten in Entwicklungs-, Entscheidungs-, Produktions- und Betriebsprozesse die zentrale Herausforderung. Hier wird erhebliches Potential für die Optimierung bestehender und die Ableitung neuer, innovativer Prozesse und Anwendungen in der Fahrzeugtechnik erwartet.
Mobilität und Verkehr
Fahrzeuge entwickeln sich mehr und mehr zu einem integrativen Teil eines übergeordneten Gesamtsystems. Ihre Vernetzung untereinander wie auch mit den umgebenden Systemen der physischen und der digitalen Infrastruktur ermöglicht das Erschließen neuer Wertschöpfungspotentiale. Auch gänzlich neue Geschäftsmodelle, die den Wandel der Fahrzeughersteller zu Mobilitätsanbietern beschreiben, sind zu erwarten.
Produktion und Logistik
Eine nachhaltige Produktion und ein transparenter CO2-Fußabdruck werden in Zukunft für die im Hinblick auf Klimaschutz stark im Fokus stehende Fahrzeugindustrie weiter an Bedeutung gewinnen. Die Umsetzung innovativer Lösungen für nachhaltige Lieferketten, intelligente Logistik und Kreislaufwirtschaft stehen daher im Fokus. Projekte zur Erforschung innovativer Mögliche Ansatzpunkte, um diese zügig in Produktion und Logistik zu bringen, sind innovative Technologien, wie Internet of Things, Blockchain und Predictive Analysis.
Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten, die in der Regel - je nach Anwendungsnähe des Vorhabens - bis zu 50 % anteilfinanziert werden können. Hochschulen oder Forschungseinrichtungen können höhere Fördersätze erhalten.
Zweistufiges Verfahren. Projektskizzen können grundsätzlich jederzeit eingereicht werden. Eine Bewertung im wettbewerblichen Verfahren erfolgt jedoch ausschließlich zu den Stichtagen 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember für die jeweils bis dahin eingereichten Projektskizzen. Zusätzlich zur regulären Skizzeneinreichung ist im Rahmen des Programms eine gezielte Schwerpunktsetzung über gesonderte Förderaufrufe oder -bekanntmachungen möglich.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Textsammlungen/Technologie/fahrzeug-und-systemtechnologien.html